Akustische Spaziergänge mit Marie-Theres Arnbom und Hubertus Trauttenberg
Die Sommerfrische in Gmunden ist eng mit dem Köngishaus Hannover verbunden.
1886 zog das norddeutsche Königshaus an den Traunsee. Im Krieg zwischen Preußen und Österreich war die Herrscherfamilie auf der Verliererseite und mussten fliehen. Kaiser Franz Josef gewährte dem Geschlecht der Welfen aus Dankbarkeit Exil. König Georg der V. zog zunächst in die sogenannte Königinvilla nordöstlich von Gmunden. Gleich in der Nähe baute sein Sohn und Nachfolger Ernst August ein Schloss im Windsorstil und nannte es in Anlehnung seines Herzogtitels der englischen Grafschaft Cumberland, Schloss Cumberland. Alsbald wurden große Bankette gegeben, Feste gefeiert, die Hocharistokratie gab sich ein Stelldichein. Der Hofstaat umfasste über 200 Personen. Das prägte Gmunden. Beamte wurden eingesetzt, Handel und Handwerk florierten. Auch das soziale und kulturelle Engagement der Hannoveraner war enorm.
1933 gewann die Herzogfamilie einen Prozess gegen den deutschen Staat und bekam in ihrer Heimat einen Teil ihrer Besitzungen zurück. Sie verließen die Stadt am Traunsee. Zur Sommerfrische kamen sie weiterhin nach Gmunden oder bezogen ihre Jagdhäuser in der Grünau.
Während der Zwischenkriegszeit konnten sich viele Villenbesitzer ihre Häuser nicht mehr leisten, vermieteten Zimmer im Sommer. oder zogen das ganze Jahr über an den Traunsee.
Nach dem zweiten Weltkrieg konnte Gmunden nicht mehr an den Glanz vergangener Tage anschließen. Was bleibt sind künstlerische Highlights während der Salzkammergut Festwochen und die paradiesische Landschaft.