„Magie um Mittsommernacht“

Ein verzaubernder Ballettabend bei den Salzburger Festspielen

Der Vorhang hebt sich, Strohballen fliegen durch die Luft, es wird getanzt, gelacht, geliebt; ein Fest der Sinne fegt über die Bühne. Sommersonnendwende wird begangen. Doch im Zwielicht der hereinbrechenden Nacht verändert sich der energiegeladene Tanzabend. Die Grenzen von Fantasie und Wirklichkeit verschwimmen. Geisterhände heben Tische empor, Menschen schweben durch die Lüfte, riesige Fisch treiben auf der Bühne, bald verwandelt sich alles in einen verwunschenen Wald. Musikalisch wird die fantastische Reise durch den Kosmos unserer Träume von einer Gesangssolistin begleitet und den Dortmunder Philharmonikern. Auf der Bühne ein Klavier, ein Streichquartett und Schlagzeug. Menschenleben verschmelzen mit Mythen und Legenden, zelebriert wird eine überbordende Feier der Natur. War da nicht plötzlich ein Schuss, zog da nicht ein junger Mann eine Pistole und schoss 2, 3 Menschen nieder? Was ist wahr, was Fantasie? Die Heubälle am Beginn der ekstatisch überbordenden Choreografie sind gar nicht echtes Heut, sondern antiallergener Raffiabast.

Was also ist echt, was fake, was wurde an unsere angegriffene Natur angepasst? Eine zauberische Musik von Mikael Karlsson, changiert zwischen mythischer Energie und betörender Sinnlichkeit. Manche Klänge sind an die skandinavische Folklore angelehnt. Davon und von den Bräuchen seiner nordischen Heimat hat sich der der renommierte schwedische Choreograf Alexander Ekman inspirieren lassen und seinen eigenen Zugang zu dem mythenumwobenen Stoff gefunden. Entstanden ist ein fantastisches, surreales Gesamtkunstwerk, getanzt vom Dortmunder Ballett.

Foto (c) SF/Konrad Fersterer